Die Herbstzeitlose
Herbstzeitlosenbekämpfung

Wie gegen die Herbstzeitlose

vorgegangen werden kann.

Es gibt natürlich einige Methoden unerwünschte Pflanzen loszuwerden. Im Artenreichen Grünland, den Landwirtschaftlich genutzten Wiesen sind aber das Umbrechen oder der Einsatz von Herbiziden schon mal ausgeschlossen. Bei der Herbstzeitlose handelt es sich um eine Pflanze, die gegen die meisten Herbizide unempfindlich ist. Die Pflanzen werden durch den Herbizid Einsatz oft nur geschwächt und kommen im nächsten Jahr wieder. So bleibt nur die mechanische Bekämpfung. Selbst das umpflügen einer Wiese führt nicht zur Vernichtung der Pflanzen. Die Knollen der Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und können mehrere Jahre im Boden verweilen bis sie wieder auskeimen. Für uns in Frage kommende Methoden sind das Ausstechen, das Ausgraben oder Bekämpfung mit Elektrolanze.

Die Herbstzeitlose

Das wichtigste in Kürze: Die Herbstzeitlose ist Pseudo-Einjährig. Das Heißt etwa so viel, das sie jedes Jahr einen identischen Clone ihrer Knolle erzeugt. Die Herbstzeitlose produziert zwischen Mitte März und Juli ein bis drei grüne Blätter, (selten auch vier oder fünf Blätter) mit denen sie durch Photosynthese Energie für den Aufbau ihrer neuen (diesjährigen) Knolle sammelt. Die Energie für das Wachstum wird zunächst von der „Mutterknolle“ bereit gestellt, die im Jahr davor entstanden ist. Aus dieser Mutterknolle entstehen auch die Fruchtknoten, wenn die Knolle eine Größe von wenigsten 2 cm Breite erreicht hat und die Pflanze im Herbst befruchtet wurde. (Nur drei und mehr-blättrige Pflanzen blühen auch). Die Herbstzeitlose durchläuft eine Entwicklung vom Sämling zur ausgewachsenen Samen- produzierenden Pflanze von ca. 6 Jahren. Sie kann jedes Jahr unterschiedlich viele Blätter haben. Eine Pflanze kann von einer drei-blättrigen zu einer ein- blättrigen Pflanze werden. Nach 8 bis 12 Wochen an der Oberfläche ziehen sich die Pflanzen auch schon wieder zurück. Zu diesem Zeitpunkt ist die Mutterknolle gänzlich verschwunden und die neue Knolle hat bei normaler Sonneneinstrahlung und Bodenverhältnissen sowie ungestörtem Wachstum die Größe der alten Knolle erreicht oder sogar überschritten. Ab August können dann Blüten entstehen, die von verschiedenen Insekten befruchtet werden können. Auch Selbstbestäubung ist möglich. In den Botanischen Gärten der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg haben Pflanzen auf diese Weise nachweislich ein alter von mehr als 50 Jahren erreicht (E. Jäger, pers. comm., 2010). Dem Erscheinungsbild einer schönen Blüte ohne verhüllende Blätter hat die Herbstzeitlose auch den Namen „Nackte Hure“ zu verdanken. Die Knolle gräbt sich jedes Jahr ca. 1 cm tiefer in den Boden ein so das sie bis zu 15 cm unter der Grasnarbe zu finden sein kann. Normaler Weise bleibt die Knolle aber mit ihrem unterem Ende ca. 10 cm unter der Grasnarbe.

Das Ausstechen - Vorbemerkung

Die favorisierte Methode ist immer noch das Ausstechen der Pflanzen wenn Sie ca. 20 bis 25 cm hoch gewachsen sind. Zu diesem Zeitpunkt hat die Mutterknolle ihre Energie fast vollständig aufgebraucht und die neue Knolle ist noch nicht vollständig aufgebaut. Das geschieht erst in den nächsten 3 bis 6 Wochen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, Das es einen Unterschied macht wie lange die Herbstzeitlosen bereits bekämpft werden. In fast allen Dokumenten wird nach guten Erfolgen in den ersten zwei Jahren der Bekämpfung der Herbstzeitlose von einer Stagnation des Bestandes ab dem 3ten Jahr berichtet. Ich vermute den Grund dafür darin, das im dritten Jahr die Knollen bereits sehr klein sind und nur noch kleine Pflanzen produzieren, deren Mutterknollen schneller aufgebraucht sind. Der Aufbau der neuen Knolle beginn dadurch vielleicht früher, da sich die Pflanze beeilen will eine neue kräftige Knolle zu produzieren. Meine Überzeugung ist derzeit, das ab dem dritten Jahr versucht werden muss die Pflanze so schnell wie möglich an der Photosynthese zu hindern. Ich glaube, das das was in den ersten zwei Jahren der Bekämpfung richtig ist ab dem dritten Jahr nicht mehr stimmt.

Das Ausstechen

Die favorisierte Methode ist immer noch das Ausstechen. Dabei werden die Triebe jungen Pflanzen mit einem Unkraut- oder Spargelstecher etwa 2 bis 4 cm unterhalb der Grasnarbe abgestochen und entfernt. Die rote Linie in unserem Bild zeigt in etwa wo der Trieb durchtrennt werden muss. Wobei immer gilt je tiefer, je besser. Wir haben herausgefunden, das die Pflanzen i.d.R. nur bedingt die Kraft aufwenden nach oben ans Licht zu wachsen, wenn sie abgestochen werden. Nach unserer Erfahrung wachsen die Blätter sogar nur nach, wenn sie oberhalb der Grasnarbe abgerissen oder abgeschnitten werden und der verbleibende Stiel Sonnenlicht abbekommt. Ist die Schnittstelle tiefer geht die Pflanze in eine Ruhe-Phase, in der allerdings keine Energie für den kommenden Aufwuchs im nächsten Jahr gesammelt werden kann. Die neue Knolle entwickelt sich vermutlich nicht weiter, sie erreicht sogar nicht mehr die Größe der Mutterknolle. Sie hätte dazu auch nur die verbleibende Energie die in der Mutterknolle gespeichert ist. Diese reicht aber nicht aus um die neue Knolle genau so groß wie die alte werden zu lassen. So entsteht eine kleine neue Knolle, die im nächsten Jahr nur eine viel kleinere Pflanze zum austreiben bringt. Um wieder kräftig und reproduktionsfähig zu werden, braucht die Pflanze im nächsten Jahr viel Sonnenlicht.

Das passende Werkzeug

Ursprünglich haben wir den „normalen“ Spargelstecher verwendet, wie er auch für die Spargelernte gebräuchlich ist. Der Spargelstecher ist aber aus einem weichen Stahl gewalzt und für den oft harten und trockenen Boden der Grünflächen nur aufgrund seiner dünnen und relativ flachen Spitze geeignet. Nach wenigen Arbeitsstunden verformt sich das Werkzeug aber so, das es am Schraubstock wieder in Form gebracht werden muss. Als haltbarer und ebenso geeignet um in den harten Boden einzudringen hat sich ein Unkrautstecher der Fa. Krumpholz herausgestellt. Besonders die Frauen in unseren Einsatztruppen bevorzugten diesen Unkrautstecher Nr 1455. Von den Männern wurde der Unkrautstecher Nr. 1360 bevorzugt, der einen etwas längeren Schaft aus Federstahl und eine breitere Schneide und eine ähnliche Form wie der Spargelstecher hat. Dieses Werkzeug haben wir aber regelmäßig nach schärfen müssen. Während man die Spargelstecher schon ab 7 € bekommen kann kosten die Unkrautstecher zwischen 15 und 20 € bezahlen. Trotzdem hat sich für uns die höhere Investition gelohnt. Denn ein fleißiger Arbeiter kann in einer Stunde je nach Bedingungen zwischen 1000 und 1400 Pflanzen ausstechen.

Das Ausgraben

Bedenkt man, dass ausgestochene Pflanzen wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder austreiben und trotz des Ausstechens möglicher weise fünf oder mehr Jahre überleben kann, dann scheint das ausstechen eine Fruchtlose wenigstens aber zermürbende Prozedur für den Landwirt. Die Knolle einmal ausgegraben ist fort und Schluss ist. Allerdings ist das Ausgraben der Knolle gar nicht so einfach. Die Witterungs- und Bodenverhältnisse spielen dabei eine viel größere Rolle. Bei einer hohen Population von mehr als 25 Pflanzen pro Quadratmeter nimmt die Grasnarbe selbst beim Einsatz mit dem Zwiebelsetzer schaden. Mit dem Ampfer-Stecher oder einem Spaten verwandelt man so eine Wiese in einen Acker. Grundsätzlich haben wir uns beim Ausgraben auf das Frühjahr bevor der Gras aufwuchs zu hoch wurde und den Herbst während der Blütezeit beschränkt. Das ausgraben der Knollen im hohen Gras ist selten erfreulich. Man kann in einer Stunde bei guten Bedingungen maximal 100 Knollen ausgraben. Der Aufwand ein 2 ha großes Feld mit einer durchschnittlichen Population von 25 Pflanzen /m² läge bei 5.000 Arbeitsstunden. 30 Arbeiter währen damit einen ganzen Monat lang 8 Stunden täglich beschäftigt.

Die Werkzeuge zum Ausgraben

Das erste Werkzeug das einem dabei einfällt ist wohl der Ampfer-Stecher. Mit Ihm kann man gut eine Erdscholle umgraben und die Knolle entfernen. Dabei wird eine Wiese allerdings schnell in einen Acker verwandelt und man schafft bei guter Kondition 60 bis 100 Knollen in der Stunde. Mit dem Zwiebelsetzer der Fa. Kent & Stowe kann man präzise Arbeiten. Allerdings muss die Trittkante mit einem Stabilen Edelstahl Winkel verstärkt werden, da das Werkzeug vom Hersteller nicht für die schwere Arbeit im Grünland konzipiert wurde sondern eben für das Zwiebelsetzen in lockerer Beetbepflanzung. Mit dem verstärktem Zwiebelsetzer kann man die Knolle exakt entfernen und die Grasnarbe wieder einsetzen so das der Eingriff in die Vegetation nahezu unbemerkt bleibt. Wir haben den Zwiebelsetzer meistens im Herbst eingesetzt wenn die Pflanzen Blühen um Befruchtung zu verhindern bzw. um befruchtete Knollen zu entfernen. Der Einsatz mit dem Zwiebelsetzer ist kraftaufwendig und besonders auf trockenem Boden „Männerarbeit“ und generell eigentlich nur bei durchfeuchtetem aber nicht nassem Boden zu verwenden. So das der Einsatz auch Witterungsabhängig ist. Ein weiteres Werkzeug ist ein Unkrautstecher mit langem Stiel und langem „Löffel“ wie er z.B. von „Krumpholz“ oder „Schwarzwald Schmiede“ hergestellt wird. Diese Art Werkzeug eignet sich für harte trockene Böden. Es ist nicht nötig die Erdschollen komplett umzugraben, da man mit dem breiten Löffel die Knolle oft gut erwischt und aus der aufgebrochenen Grasnarbe entfernen kann. Die Aufgebrochene Grasnarbe kann mit dem Fuß wieder zurecht gedrückt bzw. geschlossen werden. Die Arbeit mit diesem Werkzeug ging bei einem Test in kurzem Gras und bei trockenem Boden etwas schneller von statten als mit den anderen beiden Geräten und die Grasnarbe sah weniger angegriffen aus als bei der Arbeit mit dem Ampferstecher.

Die Elektro-Lanze

Eine weitere Methode ist die Bekämpfung der Herbstzeitlose mit der Elektro-Lanze. Diese Methode ist technisch aufwendig und die Anschaffung der Geräte so teuer, das sie für uns nicht in Frage kam. Zur Elektro-Lanze gibt es einen Bericht unter dem Reiter „Experimente“
Herbstzeitlose mit extrem kleiner Knolle. Die Hüllblätter wurden entfernt so das die Mutterknolle und die neue Knolle gut zu erkennen sind.
Die Nackte Hure
Adulte Herbstzeitlose in voller Blüte
Spargelstecher
Der Krumpholz Unkrautstecher Nr.1455
Der Krumpholz Unkrautstecher Nr. 1360
© Christoph Niederstadt 2025
Der Unkrautstecher Nr 1541 von Krumpholz
Herbstzeitlosenbekämpfung

Wie gegen die

Herbstzeitlose

vorgegangen werden

kann

Es gibt natürlich einige Methoden unerwünschte Pflanzen loszuwerden. Im Artenreichen Grünland, den Landwirtschaftlich genutzten Wiesen sind aber das Umbrechen oder der Einsatz von Herbiziden schon mal ausgeschlossen. Bei der Herbstzeitlose handelt es sich um eine Pflanze, die gegen die meisten Herbizide unempfindlich ist. Die Pflanzen werden durch den Herbizid Einsatz oft nur geschwächt und kommen im nächsten Jahr wieder. So bleibt nur die mechanische Bekämpfung. Selbst das umpflügen einer Wiese führt nicht zur Vernichtung der Pflanzen. Die Knollen der Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und können mehrere Jahre im Boden verweilen bis sie wieder auskeimen. * Für uns in Frage kommende Methoden sind das Ausstechen, das Ausgraben oder Bekämpfung mit Elektrolanze.

Die Herbstzeitlose

Das wichtigste in Kürze: Die Herbstzeitlose ist Pseudo-Einjährig. Das Heißt etwa so viel, das sie jedes Jahr einen identischen Clone ihrer Knolle erzeugt. Die Herbstzeitlose produziert zwischen Mitte März und Juli ein bis drei grüne Blätter, (selten auch vier oder fünf Blätter) mit denen sie durch Photosynthese Energie für den Aufbau ihrer neuen (diesjährigen) Knolle sammelt. Die Energie für das Wachstum wird zunächst von der „Mutterknolle“ bereit gestellt, die im Jahr davor entstanden ist. Aus dieser Mutterknolle entstehen auch die Fruchtknoten, wenn die Knolle eine Größe von wenigsten 2 cm Breite erreicht hat und die Pflanze im Herbst befruchtet wurde. (Nur drei und mehr-blättrige Pflanzen blühen auch). Die Herbstzeitlose durchläuft eine Entwicklung vom Sämling zur ausgewachsenen Samen-produzierenden Pflanze von ca. 6 Jahren. Sie kann jedes Jahr unterschiedlich viele Blätter haben. Eine Pflanze kann von einer drei-blättrigen zu einer ein-blättrigen Pflanze werden. Nach 8 bis 12 Wochen an der Oberfläche ziehen sich die Pflanzen auch schon wieder zurück. Zu diesem Zeitpunkt ist die Mutterknolle gänzlich verschwunden und die neue Knolle hat bei normaler Sonneneinstrahlung und Bodenverhältnissen sowie ungestörtem Wachstum die Größe der alten Knolle erreicht oder sogar überschritten. Ab August können dann Blüten entstehen, die von verschiedenen Insekten befruchtet werden können. Auch Selbstbestäubung ist möglich. In den Botanischen Gärten der Martin-Luther-Universität in Halle- Wittenberg haben Pflanzen auf diese Weise nachweislich ein alter von mehr als 50 Jahren erreicht (E. Jäger, pers. comm., 2010). Dem Erscheinungsbild einer schönen Blüte ohne verhüllende Blätter hat die Herbstzeitlose auch den Namen „Nackte Hure“ zu verdanken. Die Knolle gräbt sich jedes Jahr ca 1 cm tiefer in den Boden ein so das sie bis zu 15 cm unter der Grasnarbe zu finden sein kann. Normaler Weise bleibt die Knolle aber mit ihrem unterem Ende ca. 10 cm unter der Grasnarbe. .

Das Ausstechen

Die favorisierte Methode ist immer noch das Ausstechen. Dabei werden die Triebe jungen Pflanzen mit einem Unkraut- oder Spargelstecher etwa 2 bis 4 cm unterhalb der Grasnarbe abgestochen und entfernt. Die rote Linie in unserem Bild zeigt in etwa wo der Trieb durchtrennt werden muss. Wobei immer gilt: je tiefer, je besser. Wir haben herausgefunden, das die Pflanzen i.d.R. nur bedingt die Kraft aufwenden nach oben ans Licht zu wachsen, nachdem sie abgestochen wurden. Nach unserer Erfahrung wachsen die Blätter sogar nur nach, wenn sie oberhalb der Grasnarbe abgerissen oder abgeschnitten werden und der verbleibende Stiel Sonnenlicht abbekommt. Ist die Schnittstelle tiefer geht die Pflanze in eine Ruhe-Phase, in der allerdings keine Energie für den kommenden Aufwuchs im nächsten Jahr gesammelt werden kann. Die neue Knolle entwickelt sich vermutlich nicht weiter, sondern erreicht nicht mehr die Größe der Mutterknolle. Sie hätte dazu auch nur die verbleibende Energie die in der Mutterknolle gespeichert ist. Diese reicht aber nicht aus um die neue Knolle genau so groß wie die alte werden zu lassen. So entsteht eine kleine neue Knolle, die im nächsten Jahr nur eine viel kleinere Pflanze zum austreiben bringt. Um wieder kräftig und reproduktionsfähig zu werden, braucht die Pflanze im nächsten Jahr viel Sonnenlicht.

Das passende Werkzeug

Ursprünglich haben wir den „normalen“ Spargelstecher verwendet, wie er auch für die Spargelernte gebräuchlich ist. Der Spargelstecher ist aber aus einem weichen Stahl gewalzt und für den oft harten und trockenen Boden der Grünflächen nur aufgrund seiner dünnen und relativ flachen Spitze geeignet. Nach wenigen Arbeitsstunden verformt sich das Werkzeug aber so das es am Schraubstock wieder in Form gebracht werden muss. Als haltbarer und ebenso geeignet um in den harten Boden einzudringen hat sich ein Unkrautstecher der Fa. Krumpholz herausgestellt. Besonders die Frauen in unseren Einsatztruppen bevorzugten diesen Unkrautstecher Nr 1455. Von den Männern wurde der Unkrautstecher Nr. 1360 bevorzugt, der einen etwas längeren Schaft aus Federstahl und eine breitere Schneide und eine ähnliche Form wie der Spargelstecher hat. Dieses Werkzeug haben wir aber regelmäßig nach schärfen müssen. Während man die Spargelstecher schon ab 7 € bekommen kann kosten die Unkrautstecher zwischen 15 und 20 €. Trotzdem hat sich für uns die höhere Investition gelohnt. Ein fleißiger Arbeiter kann in einer Stunde je nach Bedingungen zwischen 1000 und 1400 Pflanzen ausstechen.

Das Ausgraben

Bedenkt man, dass ausgestochene Pflanzen wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder austreiben und trotz des Ausstechens möglicher weise fünf oder mehr Jahre überleben kann, dann scheint das ausstechen eine Fruchtlose wenigstens aber zermürbende Prozedur für den Landwirt. Die Knolle einmal ausgegraben ist fort und Schluss ist. Allerdings ist das Ausgraben der Knolle gar nicht so einfach. Die Witterungs- und Bodenverhältnisse spielen dabei eine viel größere Rolle. Bei einer hohen Population von mehr als 25 Pflanzen pro Quadratmeter nimmt die Grasnarbe selbst beim Einsatz mit dem Zwiebelsetzer schaden. Mit dem Ampferstecher oder einem Spaten verwandelt man so eine Wiese in einen Acker. Grundsätzlich haben wir uns beim Ausgraben auf das Frühjahr bevor der Gras aufwuchs zu hoch wurde und den Herbst während der Blütezeit beschränkt. Das ausgraben der Knollen im hohen Gras ist selten erfreulich. Man kann in einer Stunde bei guten Bedingungen maximal 100 Knollen ausgraben. Der Aufwand ein 2 ha großes Feld mit einer durchschnittlichen Population von 25 Pflanzen /m² läge bei 5.000 Arbeitsstunden. 30 Arbeiter währen damit einen ganzen Monat lang 8 Stunden täglich beschäftigt.

Die Werkzeuge zum Ausgraben

Das erste Werkzeug das einem dabei einfällt ist wohl der Ampferstecher. Mit Ihm kann man gut eine Erdscholle umgraben und die Knolle entfernen. Dabei wird eine Wiese allerdings schnell in einen Acker verwandelt und man schafft bei guter Kondition 60 bis 100 Knollen in der Stunde. Mit dem Zwiebelsetzer der Fa. Kent & Stowe kann man präzise Arbeiten. Allerdings muss die Trittkante mit einem Stabilen Edelstahl Winkel verstärkt werden, da das Werkzeug vom Hersteller nicht für die schwere Arbeit im Grünland konzipiert wurde sondern eben für das Zwiebelsetzen in lockerer Beetbepflanzung. Mit dem verstärktem Zwiebelsetzer kann man die Knolle exakt entfernen und die Grasnarbe wieder einsetzen so das der Eingriff in die Vegetation nahezu unbemerkt bleibt. Wir haben den Zwiebelsetzer meistens im Herbst eingesetzt wenn die Pflanzen Blühen um Befruchtung zu verhindern bzw. um befruchtete Knollen zu entfernen. Der Einsatz mit dem Zwiebelsetzer ist kraftaufwendig und besonders auf trockenem Boden „Männerarbeit“ und generell eigentlich nur bei durchfeuchtetem aber nicht nassem Boden zu verwenden. So das der Einsatz auch Witterungsabhängig ist.
Adulte Herbstzeitlose in voller Blüte
Herbstzeitlose mit extrem kleiner Knolle. Die Hüllblätter wurden entfernt so das die Mutterknolle und die neue Knolle gut zu erkennen sind.
Der Krumpholz Unkrautstecher Nr. 1360
Spargelstecher
Der Krumpholz Unkrautstecher Nr.1455
Der Unkrautstecher Nr 1541 von Krumpholz
Die Nackte Hure
© Christoph Niederstadt 2025
Die Herbstzeitlose